Uferbänder

2021-06-10T22:08:07+02:00 Mai 7th, 1995|Ausstellung|

Thomas Kling

INSCHRIFT; MURAL; DANIEL SPRICHT

was geht, als sprache, aus getünchter wand hervor, belsazar?

schrift, die, wahr genommen, sprechen kann. und die bekleidet.

nacktheit und kleid – gleichzeitigkeit ist schrift! der wand

genügen zwanzig finger, eben zu derselben stunde. der wand

genügen nackte augn nicht. was ginge, gleichzeitig, aus dieser

schrift als schriftwand vor? die dieser vorgenommenen struktur

entsteigt, die aus den köpfen will. die augn: nackte schemen.

die wollten schon immer, belsazar, durch die langsame haut.

lichtbild, siehe! schrift, bildlich an die schädelwand. zunächst

übers augenlicht die aufgebrachte struktur. beworfne stirnwand.

belsazar, ein sehtext! der mit fingern ein nachbild erzeugt oder,

wie jetzt, die wand auf sendung bringt. gleichzeitig. und klarenfalls.

Thomas Kling

im Katalog zur Ausstellung: Andres Bally und Michael Growe

Kunstverein Braunschweig

Raketenstation Hombroich 

14. XII. 1997

1995 „Uferbänder“ im Kunsthaus Renania, Köln

Gemeinschaftsarbeit mit Andres Bally.

– Temporäre Wandmalerei

– Zwei gegenüberliegende Wände eines ehemaligen Kornspeichers im Kölner

  Hafen

– Je 3,5 X 30 Meter

– Eitempera

– Beide Wände in je 225 gleich grosse Quadrate geteilt.

– Bally malt „Schwarz : Weiß = 1 : 1“

– Growe malt „Elemente“